Rund um Boule

Was genau ist Boule eigentlich? Ursprünglich steht der Begriff für die Kugelsportart Boule Lyonnaise, die Sport-Variante des Spieles Boule (la Boule - die Kugel, der Ball).
Hier in Deutschland wird der Begriff umgangssprachlich für alle Kugelsportarten genutzt (neben Boule Lyonnaise auch für Jeu Provencal, Pétanque, das britische Bowls und das italienische Boccia - auch Raffa genannt).

Das "Boule", um das es hier bei den Boulefreunden in Niedernberg geht, nennt sich korrekterweise "Pétanque".
Mit rund 600.000 lizenzierten Spielern aus 76 nationalen Verbänden ist es die am weitesten verbreitete Kugelsportart.

Das Spiel geht bis 13 - die Grundregeln sind einfach.

Gespielt wird Boule meist als Team mit je zwei oder drei Personen (Doublette, Triplette) oder im Eins gegen Eins (Tête-à-tête). Jedes Team spielt mit sechs Kugeln (im Doublette je Spieler/in drei, im Triplette je Spieler/in mit zwei Kugeln.

Die beginnende Mannschaft zeichnet am Boden einen Kreis an, aus dem alle Spieler die Kugeln werfen (alternativ kann man auch einen Kunststoffring nutzen).
Die kleine, hölzerne Zielkugel (gennant Schweinchen oder auch Cochonnet) wird von der beginnenden Mannschaft auf eine Entfernung von 6 - 10 Metern geworfen.
Nun beginnt Team 1 und wirft eine Kugel so nahe wie möglich an die Zielkugel.

Team 2 versucht nun, eine bessere Kugel zu legen und damit (aktuell) auf Punkt zu liegen. Die nächste Kugel kommt von der Mannschaft, die aktuell nicht "auf Punkt" liegt. So geht es weiter bis beide Mannschaften alle Kugeln gespielt haben.

Jede Kugel, die besser liegt als die beste Kugel der gegnerischen Mannschaft, zählt als Punkt.
Danach wird die nächste Aufnahme von der Stelle ab gespielt, wo zuletzt das Schweinchen lag.

Wer zuerst 13 Punkte erreicht hat, ist Sieger des Spieles.

Doublette, Triplette, Tête-à-tête

Gespielt wird in den 3 Varianten:

  • Doublette - ein Team besteht aus zwei Personen, von denen jeder mit drei Kugeln spielt
  • Triplette - ein Team besteht aus drei Personen, von denen jeder mit zwei Kugeln spielt
  • Tête-à-tête - im Eins zu Eins Vergleich spielt jeder mit drei Kugeln

Legen und Schießen

Bei einem normalen Wurf der Kugel spricht man vom Legen. Ist eine der gegnerischen Kugeln bereits so gut gelegt worden, dass es kaum möglich ist die eigene Kugel besser zu legen, kommt die Variante "Schießen" ins Spiel. Dabei wird die Kugel vom "Schießer" so auf die Kugel geworfen, dass diese möglichst weit entfernt (im besten Falle außerhalb des Spielfeldes) liegen bleibt. Meistens gibt es daher in einem Team einen "Leger" und einen "Schießer" (franz.: Tireur).

Der Reiz des Spieles

Da stehen Leute rum und werfen Eisenkugeln in den Dreck. So wirkt das Spiel manchmal von außen. Der Reiz des Spieles liegt darin, dass es auf unterschiedlichen Böden gar nicht so einfach ist, die Kugel in die Nähe des Schweinchens zu legen - und die Situation ändert sich von Aufnahme zu Aufnahme.
Was kann der Gegner am besten, welche Taktik ist angebracht, wie verhält sich der Boden.... Fragen über Fragen, die das Spiel komplizierter machen als es auf den ersten Blick wirkt.